ERFURT. Nach dem Angriff auf einen mutmaßlichen Rechtsextremen in dessen Erfurter Wohnung haben sich Linksextreme in einem Bekennerschreiben zu der Tat bekannt. Sie rechtfertigten den Überfall auf dem linksextremen Portal „Indymedia“ damit, daß es sich bei dem Opfer um einen rechten Hooligan handele, der in der Vergangenheit unter anderem an einem Angriff im linken Leipziger Stadtteil Connewitz beteiligt gewesen sei.
Laut Polizei drangen bereits am frühen Freitag morgen vier bis fünf Personen in die Wohnung des Mannes ein. Die Täter trugen schwarze Kleidung mit der Aufschrift „Polizei“ und brachen die Tür auf. Sie überwältigten das Opfer sowie seine Partnerin und verletzten beide.
Die mutmaßlich linksextremen Täter brachen ihrem Opfer das Bein und übergossen den Mann und seine Partnerin mit einer unbekannten Flüssigkeit, berichtete der MDR. Die Frau soll laut dem Nachrichtenmagazin Compact ein Kind erwarten.
Linksextreme verletzen JN-Vorsitzenden schwer
Der Fall erinnert an den Angriff auf den Bundesvorsitzende der NPD-Jugendorganisation, Junge Nationalisten (JN), Paul Rzehaczek. Er wurde im März in seiner Wohnung im sächsischen Eilenburg ebenfalls von falschen Polizisten überfallen. Auch sie trugen demnach Westen mit der Aufschrift „Polizei“. Nachdem sie ihn überwältigt hatten, schlugen sie mit Hämmern auf seine Fußgelenke ein und besprühten ihn mit Reizgas. Das Opfer erlitt schwere Verletzungen.
In den vergangenen Wochen verzeichneten die Sicherheitsbehörden in den ostdeutschen Bundesländern zudem mehrere Brandanschläge auf Einrichtungen der rechten Szene. Erst vergangene Woche verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein Gasthaus im thüringischen Kloster Veßra. (ag)